Elf Menschen aus brennendem Sportheim gerettet
Kathrinhagen (la). 70 Feuerwehrleute sind am Freitagabend mit 13 Fahrzeugen im Einsatz gewesen, um einen Brand des Sportheims und des Ortsvorsteherbüros in Kathrinhagen zu löschen und elf im Gebäude vermisste Menschen zu retten. Zum Glück handelte es sich bei dem Großeinsatz aber nicht um einen Ernstfall, sondern um eine Übung des Auetaler Zugverbandes West und des dritten Zuges der Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd.
Der stellvertretende Ortsbrandmeister aus Kathrinhagen, Thomas Böttcher, hatte die Übung, die allen Einsatzkräften einiges abverlangte, ausgearbeitet. Um 18.30 Uhr wurde der Auetaler Zug West mit den Ortsfeuerwehren Kathrinhagen, Rolfshagen und Bernsen alarmiert und gleichzeitig die Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd mit den Ortswehren Steinbergen, Hattendorf, Evesen, Gelldorf und der Einsatzleitwagen aus Meinsen-Warber. „Besonders aufwendig war der Aufbau der Wasserversorgung“, erklärte Böttcher und daher sei auch die Unterstützung der Kreisfeuerwehrbereitschaft notwendig gewesen. Eine Entnahmestelle war nämlich die Aue in Poggenhagen, von der aus eine 400 Meter lange Schlauchleitung verlegt werden musste. Eine 600 Meter lange Schlauchleitung wurde außerdem von einem Graben in Borstel bis zum Sportheim Kathrinhagen verlegt – insgesamt also ein Kilometer Schläuche, allein um das Wasser bis zum „Brandort“ zu leiten. Schon nach wenigen Minuten hieß es „Wasser marsch“ aus allen Richtungen: Allein der Wasserwerfer aus Rolfshagen ließ tausend Liter pro Minute aus etwa 45 Metern Entfernung auf das Dach des Gebäudes prasseln.
Unter schwerem Atemschutz betraten schließlich die Brandbekämpfer das Gebäude und retteten sechs Menschen aus dem Kellergeschoss, zwei aus dem Thekenbereich und drei aus dem Ortsvorsteherbüro. Gleichzeitig musste ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude verhindert und ein Gastank gekühlt werden. Das gesamte Gebiet um Borstel, Poggenhagen und Kathrinhagen wurde von den Feuerwehrkräften verkehrstechnisch abgesichert.
Nach einer Stunde war die Übung beendet. Organisator Thomas Böttcher war zufrieden: „Alles hat sehr gut geklappt. Die Zusammenarbeit zwischen den Ortswehren funktioniert einwandfrei. Zwar hoffen wir nicht, dass sich dieser Ernstfall einmal ereignet, aber wir wären dafür bestens gerüstet.“