Ortsvorsteher redet Klartext
„Kein Raum für irgendwelche neuen Planspiele“
Spenner zu Feuerwehrhaus Kathrinhagen
Kathrinhagen (la). Der Kathrinhagener Ortsvorsteher Manfred Spenner zeigte sich irritiert von der Pressemitteilung der CDU Auetal zum geplanten Umbau des Feuerwehrgerätehauses in Kathrinhagen und nimmt dazu in einer Pressenotiz Stellung.
Die Forderung der CDU-Fraktion, einen Plan B für den Umbau des Feuerwehrgerätehauses mit Schulungsraum zu entwerfen, stößt demnach bei Spenner auf große Verwunderung. „Bekanntermaßen hat die CDU-Fraktion seit jeher, im Rahmen der politischen Willensbildung in der Gemeinde, die Entscheidung mitgetragen, dass das Gebäude in der Kathrinhagener Straße 24 nicht saniert werden soll, da der Sanierungsaufwand für die Gemeinde zu hoch ausgefallen wäre“, schreibt der Ortsvorsteher. Im Juni 2004 habe sich die CDU im Verwaltungsausschuss dafür ausgesprochen, dass das Gebäude vermarktet werden soll. Die Vermarktungsbemühungen gingen ins Leere, da der Schulungsraum als Bestandteil des Gebäudes nicht veräußert werden konnte. Spenner: „Insofern widerspricht sich die CDU nun, wenn sie die Notwendigkeit eines neuen Schulungsraumes infrage stellt. Löblicherweise wird auch von dort akzeptiert, dass die Feuerwehr einen neuen Feuerwehrgeräteanbau erhalten muss.“ Mit einem Verkauf des Gebäudes Kathrinhagener Straße 24 fiele naturgemäß auch der Schulungsraum für die Feuerwehr weg. Dieser Schulungsraum in einer Größe von 76 Quadratmetern müsse an anderer Stelle, nämlich unmittelbar an die Erweiterung des Feuerwehrtraktes, angeschlossen werden. „Dies macht bautechnisch, vor allem aber auch finanziell Sinn, zumal das Grundstück der Gemeinde Auetal gehört“ so Spenner weiter. Es blieben dann daher nur rund 20 Quadratmeter zusätzlicheFläche übrig. Diese zusätzliche Fläche solle überbaut werden, um eine höhere Auslastung des Grundstückes entlang des Sportplatzes zu erzielen. Auch dies hält der Ortsvorsteher für sinnvoll, zumal da die Dorfgemeinschaft sich bereit erklärt hat, ein hohes Maß an Eigenleistung mit den Feuerwehrleuten zu erbringen und diesen Gebäudetrakt zur Fertigstellung eigenverantwortlich zu übernehmen.
Es bleibe daher kein Raum für „irgendwelche neuen Planspiele der CDU-Fraktion“, sondern bestenfalls eine Überprüfung des Finanzaufwandes für die notwendigen Baumaßnahmen, meint Spenner. Dies solle in den nächsten Wochen noch einmal zwischen der Verwaltung, der Feuerwehr und dem Ortsvorsteher inhaltlich genau abgestimmtwerden.
„Wer es also ernst meint mit der Veräußerung des Gebäudes Kathrinhagener Straße 24 – und dies haben alle Fraktionen des Gemeinderates bisher gewollt -, muss neben einem neuen Feuerwehrtrakt auch in gleicher Weise einen Schulungsraum ersetzen“ schreibt der Ortsvorsteher abschließend. Wenn die Dorfgemeinschaft dann noch zusätzlich 20 Quadratmeter zur besseren Grundstücksausnutzung, auch zur Erweiterung der Räume wünsche, „sollte dem durch das hohe Maß an Eigenleistung Rechnung getragen werden“.
© Schaumburger Zeitung, 12.12.2008
Dezember 12th, 2008 at 7:39
Ich habe vollstes Verständnis für die Argumentation und Verärgerung von Manfred Spenner und ich kann sie auch nachvollziehen.
Vielleicht hätte man seitens der Gemeinde durch eine frühere seriösere Vorkalkulation der Kosten einigen Druck aus der Diskussion herausnehmen können – die plötzliche Kostensteigerung von ursprünglich 70.000 Euro(?) auf 150.000 Euro(?) (bei nahezu unveränderten Rahmenbedingungen) hat sicher einiges Schlucken bei den Ratsmitgliedern hervorgerufen.