Wirtschaftsweg „An der Eulenburg“ wird nicht saniert
Kathrinhagen (la). Der Wirtschafts- und Wanderweg zwischen den Straßen „An der Eulenburg“ und „An der Trift“ in Kathrinhagen wird nicht saniert. Das haben die Mitglieder des Umwelt- und Bauausschusses am Montag während einer Sitzung im Spiegelsaal der Alten Molkerei einstimmig beschlossen.Laut Beschluss des Verwaltungsausschusses aus dem Jahr 2008 hatte die Gemeinde Auetal einen Antrag auf Finanzhilfe der Europäischen Union aus dem Solidaritätsfonds gestellt. Mit diesen Mitteln sollte der Wirtschaftsweg auf einer Länge von insgesamt 1900 Metern saniert werden. Die Baukosten waren mit rund 60 000 Euro ermittelt worden, die im Haushalt der Gemeinde Auetal eingeplant sind. EU-Mittel sind inzwischen in Höhe von 34 689 Euro bewilligt worden.
Der Rat hat aber beschlossen, die 60 000 Euro nur mit Vorbehalt im Haushalt einzuplanen. Die Politiker wollten sich zunächst vor Ort ein Bild von dem insgesamt 3,1 Kilometer langen Weg machen, um festzustellen, ob die Sanierung notwendig ist.
Das haben die Mitglieder des Umwelt- und Bauausschusses am Montag getan. Allerdings sind sie den Weg nicht zu Fuß abgegangen, da dieser angeblich zu matschig war, sondern wurden mit Kleinbussen der Gemeinde gefahren. Schon während der Fahrt stellten die Mitglieder fest, dass der Weg doch eigentlich in einem guten Zustand sei. Während eines Stopps sahen sie sich eine etwa 20 Meter lange Strecke an, auf der der Rand des Wegs ausgespült und abgesackt war. „Hier könnte man doch mit einfachen Mitteln ausbessern“, schlug Friedrich Gärling (CDU) vor.
Der Landwirt Alfred Wegstroth aus Kathrinhagen hatte die Gruppe mit seinem Trecker begleitet und teilte den Ausschussmitgliedern mit: „Wir Anlieger wollen nicht, dass der Weg ausgebaut wird. Dann laufen wir Gefahr, dass er zur Rennstrecke wird.“ Der Leiter des Bauamts, Friedhelm Liwack, stellte fest, dass das Wasser vom Weg gebracht werden muss und dass von acht Betondurchlässen fünf zerstört sind. „Die müssen erneuert werden“, so Liwack. „Wir befinden uns hier im Wald. Wen stört denn das Wasser? Wir können doch froh sein, wenn es möglichst lange braucht, um im Ort anzukommen“, meinte Rolf Wittmann (Grüne).
Im Spiegelsaal wurde schließlich über die geplante Sanierung beraten. „Der Waldweg kann als solcher benutzt werden. Maßnahmen halte ich nicht für notwendig“, sagte Wittmann.
„Ich bin überrascht, in welch’ gutem Zustand der Weg ist. Wir würden ein falsches Zeichen setzen, wenn wir dort viel Geld reinstecken würden. Es gibt wesentlich schlechtere Wege in unserer Gemeinde. Dieser ist mit geringen Mitteln zu sanieren“, meinte Gärling.
„Der Weg ist, bis auf das kleine Stück, in einem guten Zustand. Eine Sanierung muss nicht sein und würde Begehrlichkeiten wecken. Das halte ich für falsch“, sagte Heinrich Wente (WGA).
Einstimmig lehnten die Ausschussmitglieder die Sanierung des Wirtschaftswegs ab. Die notwendigen Arbeiten sollen im Rahmen der Unterhaltungsmaßnahmen erledigt werden. Die EU-Fördergelder werden somit nicht in Anspruch genommen.
Quelle: Schaumburger Zeitung vom 14.4.2010